wertschätzung. würdigung. gedenken.
Vielen Personen eilt der Ruf voraus – im guten wie im schlechten Sinn. Ein Nachruf, wie es das Wort schon nahelegt, wird nach dem Ableben verfasst, manchmal publiziert und meistens bei einer Trauerfeier vorgetragen. Es gab keinesfalls nur Gutes. Ziel ist es deshalb, eine kritische Würdigung von Leben und Werk der verstorbenen Person im Nachruf zu vermitteln und möglichst viele Facetten einzufangen. Im Rahmen einer Abschiedszeremonie bildet der Nachruf den Höhepunkt. Es öffnet sich ein Raum, wo Konsonanzen sowie Dissonanzen anklingen können. Keinesfalls ist der Nachruf eine Lobhudelei oder eine Abrechnung. Den Nachruf verfasse ich aus den mir zugetragenen Geschichten. Hinterbliebene, Freundinnen und Freunde berichten über einen Menschen, den ich danach neu aufleben lasse. Hierbei entstehen nicht nur neue Geschichten, sondern sie lassen den von uns gegangenen Menschen in neuem Licht erscheinen. Oft vervollständigt sich das Bild, was oft tröstend wirkt.
Schliesslich zielt der Nachruf daraufhin, das Leben als endliches hinzunehmen; mit allen Freuden und Leiden, die es mit sich bringt.